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An einem Wochenende habe ich zusammen mit einer anderen Freiwilligen aus Pilsen einen Kurztrip nach Prag unternommen. Was genau wir erlebt haben, werde ich euch im Folgenden erzählen.
Los ging es am Samstagmorgen um 7:40 am Busbahnhof in Pilsen. Mit etwas zu wenig Schlaf, hohen Erwartungen und großer Vorfreude machten wir uns auf den Weg in die tschechische Hauptstadt. Nach einer 90-minütigen Fahrt kamen wir schließlich an und ich war direkt von der Atmosphäre wie verzaubert. Die wunderschönen alten Gebäude, Straßenbahnen und süßen Gässchen zogen mich sofort in ihren Bann. An jeder Ecke gab es etwas zu sehen und so kam ich aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus. Da wir uns mit anderen Freiwilligen aus Prag trafen, hatten wir auch direkt andere Personen an unserer Seite, die uns Prag zeigen konnten und sich etwas auskannten.
Natürlich mussten wir zunächst einmal alle typischen Touristenattraktionen und Sehenswürdigkeiten abklappern und besichtigen. Die Karlsbrücke, vor allem bei Nacht, aber auch etwa die John Lennon Wall waren echte Highlights für mich und definitiv einen Besuch wert. Bei letzterer Attraktion begegnete uns sogar ein Herr, den wir als Doppelgänger von John Lennon enttarnten. Was blieb uns also anderes übrig als mit ihm ein Foto im Beatles-Style zu machen? Außerdem waren wir noch bei dem Kopf von Kafka, was für mich als Literaturliebhaber natürlich eine große Freude war.
Aber auch ansonsten war der Ausflug ein voller Erfolg. Wir waren insgesamt in einer Gruppe von fünf Mädels unterwegs und so kam auch der Spaß keineswegs zu kurz. So ließen wir uns bei einem Weinfest im botanischen Garten von tschechischen Schlagern (zumindest klang es so für mich) beschallen und auf einer Bootsfahrt erhaschten wir einen ganz anderen Blick auf Prag. Durch die heißen Temperaturen – auch im September- war es zwar etwas anstrengend, aber die Schönheit der Stadt sorgte für den idealen Ausgleich. Wie man also merkt, komme ich aus dem Schwärmen kaum mehr heraus.
Neben dem Sightseeing-Programm durften natürlich auch die kulinarischen Aspekte keineswegs fehlen. Es ist aber auch schwer, den Leckereien zu widerstehen, wenn einem gefühlt an jeder Ecke der Duft von frischem Trdelnik entgegen weht. Und so kehrten wir nach unglaublichen 18000 Schritten und mit viel Hunger in ein Restaurant ein, das klassische tschechische Gerichte in vegan anbot. Für mich als Vegetarierin war das perfekt, da ich so meine Ernährungsweise beibehalten konnte, aber gleichzeitig auch nicht auf die Nationalgerichte verzichten musste. Als Nachtisch gab es dann noch ein Eis bei „Creme de la Creme“, wo die Schlange zwar sehr lang, aber das Eis dafür umso leckerer war. Die Eisdiele wurde ihrem Namen daher vollkommen gerecht.
Mit vielen tollen Eindrucken und neuen Freundschaften ging es dann aus Prag am Sonntagabend wieder zurück nach Pilsen. Zwar habe ich an Pilsen ebenfalls meinen Gefallen gefunden; an Prag kommt die Stadt für mich persönlich aber keineswegs heran. Auch wenn das „Paris des Ostens“ sehr viele Touristen und Junggesellenabschiede anzieht, ist für mich die gesamte Stadt mit ihren verschiedenen Vierteln und Seiten ein Ort, in den ich mich nur verlieben konnte. Ich werde also bald wieder herkommen, um noch viel mehr von der Atmosphäre der Stadt aufzunehmen und zu genießen…