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Ausblick von der Steinernen Brücke, Regensburg (Foto: Mária Orendáčová)
Ausblick von der Steinernen Brücke, Regensburg (Foto: Mária Orendáčová)
Universität Regensburg (Foto: Mária Orendáčová)
Universität Regensburg (Foto: Mária Orendáčová)

Auf der Suche nach Freunden in Regensburg

Hallo zusammen! Herzlich willkommen bei meinem nächsten Beitrag! Das letzte Mal habe ich über meine Reisen mit Tandem kreuz und quer durch Deutschland  berichtet. Diesmal würde ich Euch gerne etwas aus meinem Leben hier in Regensburg erzählen.

Vielleicht seid Ihr auch schon einmal in eine neue Stadt gezogen und wart dort ebenso wie ich in Regensburg auf der Suche nach neuen Freunden. Diese Zeit kann eine echte Herausforderung sein, insbesondere wenn man keinen in der Stadt kennt. Das war genau mein Fall. Nachdem ich in Regensburg angekommen war, musste ich mich erst einmal um organisatorische Sachen kümmern – zum Beispiel meine Wohnung beziehen oder herausfinden, wo ich in der Nähe einkaufen gehen kann. Danach habe ich mir etwas Erholung gegönnt. Als nächstes habe ich mich daran gemacht, die bekanntesten Orte von Regensburg zu entdecken wie den Dom, die Steinerne Brücke, das Haus der Bayerischen Geschichte oder den Bismarckplatz. Als ich einmal von der Steinernen Brücke aus den Sonnenuntergang beobachtet habe, habe ich mir vorgestellt, wie toll es wäre, diesen schönen Moment mit einer guten Freundin oder mit einem guten Freund teilen zu können. Von diesem Moment an habe ich mich aktiv auf die Suche nach neuen Freunden in Regensburg gemacht.

Internet und WhatsApp: Moderne Freundefinder

Facebook, Instagram, WhatsApp oder Meet.up – heutzutage gibt es online viele Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben oder zu erfahren, was aktuell in der Stadt los ist. Egal, ob es sich um ein Konzert, Fest oder einen Ausflug in die Natur handelt. Jede solche Veranstaltung kann eine gute Gelegenheit sein, mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Deswegen habe ich an verschiedenen Veranstaltungen wie zum Beispiel an  Vorlesungen, gemeinsam organisierten Ausflügen oder Stadtführungen teilgenommen – immer in der Hoffnung, möglichst viel von Regensburg zu erleben und neue Freunde zu finden. Ich hatte mir ausgemalt, dass ich auf diese Weise in Regensburg superschnell neue Freundschaften schließen würde. Ganz so hat es zwar nicht geklappt, aber davon habe ich mich nicht entmutigen lassen und es einfach weiter versucht. Nachdem ich ungefähr einen Monat in Regensburg verbracht hatte, habe ich bei einer Stadtführung – der Regensburg Free Walking Tour – eine junge Frau kennengelernt, die mir vom Sprachcafé „Um die Ecke“ erzählt hat.

Sprachcafé „Um die Ecke“: Wo sich tolle Leute und tolle Sprachen treffen

Das Sprachcafé „Um die Ecke“ findet zwei Mal pro Monat statt. Es gibt mehrere Tische, auf denen ein Kärtchen liegt, das anzeigt, welche Sprache an diesem Tisch gesprochen wird. Eine Person ist der Moderator bzw. die Moderatorin und versucht, alle Leute am Tisch ins laufende Gespräch einzubinden. Einmal hat mich die Hauptorganisatorin des Sprachcafés gefragt, ob ich den tschechischen oder slowakischen Tisch moderieren könnte. „Natürlich, beides“, habe ich begeistert geantwortet. Und so hat sie mir die Kärtchen „Tschechisch“ und „Slowakisch“ hingelegt und ich konnte meinen Tisch zweisprachig moderieren – was für ein schöner Sprach-Kompromiss! 🙂 Es war wirklich toll zu erleben, dass die Leute sowohl aus Deutschland als auch aus anderen Ländern vorbeigekommen sind, um meine beiden Muttersprachen zu üben. 🙂

Meiner Erfahrung nach ist es wirklich von Vorteil, wenn eine Veranstaltung regelmäßig stattfindet, weil es die Wahrscheinlichkeit steigert, gleichsinnige Menschen dabei zu treffen und neue Freundschaften zu schließen. Am englischen Tisch habe ich ein deutsches Paar kennengelernt, mit dem ich mich auch außerhalb des Sprachcafés getroffen habe. Die beiden haben mir das Kartenspiel „Solo“ beigebracht, das sehr ähnlich meinem Lieblingskartenspiel – dem tschechischen “Mariáš“-Kartenspiel – ist!

Das Sprachcafé „Um die Ecke“ kann ich nur empfehlen. Man hat dabei nicht nur Gelegenheit, verschiedene Sprachen zu üben, sondern man kann auch interessante Leute aus der ganzen Welt kennenlernen. Anfangs hat das Sprachcafé in der Alten Mälzerei in Regensburg stattgefunden. Da kam man zusätzlich noch in den Genuss von Rock- und Metalmusik, da verschiedene Bands dort zeitgleich in Nebenräumen geprobt haben. Mittlerweile findet das Sprachcafé einmal im Monat an einem Freitagabend im „W1 – Zentrum für junge Kultur“ in der Nähe des Regensburger Haidplatzes statt. Der nächste Termin ist der 19.07.2024 ab 18:30 Uhr.

Eine weitere Möglichkeit, neue Freunde zu finden, sind die Sprachkurse, die an der Universität Regensburg angeboten werden. Eine der vielen Sache, die ich an meinem Freiwilligendienst bei Tandem schätze, ist die Möglichkeit, Sprachkurse an der Uni zu besuchen. Dort konnte ich nicht nur meine Sprachkenntnisse verbessern, sondern habe auch einige Freunde gefunden. Weitere tolle Menschen habe ich deutschlandweit kennengelernt, zum Beispiel in Nürnberg, Berlin, Altenhof und Leipzig, wohin ich kürzlich Reisen unternommen habe.

Zufällige Schicksalstreffen

„Zufälliges Schicksalstreffen“ – darauf haben eine weitere Freundin und ich uns in Bezug auf unser Kennenlernen geeinigt. Dass ich sie vor ein paar Wochen kennengelernt habe, war nämlich ein Zufall, weil ich ausnahmsweise einen anderen Weg nach Hause gegangen bin. Und Schicksal war unser Treffen auch, weil es für uns beide viel bedeutet, dass wir uns angefreundet haben. An jenem Tag bin ich durch einen Park nach Hause gegangen und war den Tränen nahe, weil ich damals persönlich eine schwierige Zeit durchmachte und mich unglaublich einsam fühlte. Auf einmal habe ich jemanden im Park singen gehört. Ich habe mich umgeschaut und eine junge Frau im Gras sitzen sehen. Ich habe eine Weile gezögert, zu ihr zu gehen, aber nach einigen Minuten habe ich den Mut aufgebracht, sie anzusprechen. Und idas war eine sehr gute Entscheidung. Sie hat mir angeboten, mich zu ihr zu setzen und mitzusingen. Neben dem Singen haben wir viel geredet. Und dann hat sich herausgestellt, dass sie meine Nachbarin ist – sie wohnt nämlich nur zwei Hausnummern weiter!

Manchmal können Zufallsbekanntschaften unsere Freunde werden. Und manchmal bringen uns schwierige Momente zu  wunderbaren Erlebnissen, die sonst nie passieren würden.

Mehr über weitere wunderbare Momente in Regensburg lest Ihr in meinem nächsten Blog-Beitrag! 🙂

 

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